Machtbaum

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Machtbaum


Duldend den Nacken gesenkt,
mit gefrorenem Blick zu den Füßen!
Die schlagen schon Wurzeln,
indes Wünsche ranken.
Runder Rücken richtet auf,
wolllüstig Schmerzen genießend, als
Folgen ungewohnter Bewegung.

Neue Wege zu schlagen,
berät man
hinter hohler Hand.

Feuer wärmt.
In den Augen spiegeln gelbblaue Zungen.
Feuer springt.
Feuer frisst.
Die Achillessehne streckt schon den Fuß
zum Ritt auf Ambosswolken.

Feuerkinder nisten auch bei denen,
die warten, in hypochondrischem Schweigen,
die ängstlich sich sehnen,
Krallen zu zeigen.

Nach ersten Schritten saugt der Sumpf.
Jene, die nie die Stege verlassen,
entwinden die Hände.
( Sie hätten's schon immer gewusst! )

Korkrinde wächst
über die Brandstellen hymenaler Zerstörung.

Neid schlägt vergebens
gegen gebreitete Schwingen des Adlers.
Nur die Eidechse wirft den Schwanz ab
und entkommt.

Es treibt der Stamm.
Keck greift er nach oben, zur erlauchten Krone.
die morbide ruht, hermetisch gesichert.
Nobel kreisen dort Egotisten
zum Gleichklang der Claqueure.
Sie merken kaum das Reißen an Türen,
haben nur verächtliche Blicke, bis
Schlösser brechen, unter pfeifender Axt.

Beton befestigt neue Wege
und neue Steine türmen Mauern.

Der Wind streut graue Asche.